Tolle Lege
Mittwoch, 9. Januar 2013
Mach das nochmal!
Mittwoch, 9. Januar 2013, 13:09
Der Zweifel an Gottes Wort wird in der Bibel ernst genommen. Psalm 126 zum Beispiel ist nach meiner Schätzung in der Zeit der babylonischen Gefangenschaft geschrieben. In dieser Zeit erinnern sich die verschleppten Juden daran, dass Gott sie ja schon einmal aus der Gefangenschaft befreit hatte. Aus Ägypten nämlich.

In der babylonischen Gefangenschaft fragen sie sich, ob Gott das wieder tun kann. Kann Gott wieder so handeln, wie er an unseren Vorfahren gehandelt hat? Oder sind das alles nur Geschichten, mit denen sich die Menschen über die Abwesenheit Gottes hinwegtäuschen? Diese Frage taucht m.E. in der Bibel und den Psalmen häufiger auf. In der Bibel werden diese Fragen nicht unterdrückt.

Damit das deutlicher wird als in der Luther-Übersetzung, habe ich den Psalm aus der hervorragenden Übertragung von Eugene Peterson ins Deutsche übersetzt, so gut es mir möglich war. Das sieht dann so aus:

Psalm 126
Es war wie ein Traum, zu schön, um wahr zu sein,
als GOTT die Gefangenen Zions zurückbrachte.
Wir lachten, wir sangen, wir konnten unser Glück nicht fassen.
Wir waren das Gespräch der Völker -
"GOTT hat Großes an ihnen getan!"
GOTT hat Großes an uns getan.
Wir sind ein glückliches Volk.

Und nun, GOTT, mach das nochmal,
bring Regen in unser verdorrtes Leben,
lass, die in Verzweiflung ihre Früchte pflanzten,
Hurra schreien beim Anblick der Ernte,
lass, die mit schweren Herzen gingen,
lachend heimkommen, die Arme voller Segen!


Wir sind kaum in einer anderen Lage als die verschleppten Juden. Auch wir haben gelesen und gehört, wie Gott früher gewirkt hat. Auch wir können nicht glauben, was er getan hat. Auch wir wünschen, dass er wieder handelt. Deswegen bitten wir: Mach das nochmal!

Jordanus

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Freitag, 6. Juli 2012
Eine Nachricht an die Nerds, die mich früher mit ihren Insidern genervt haben
Freitag, 6. Juli 2012, 14:27
In der Nikolaikirche in Kiel hängt ein Triumphkreuz zwischen Altarraum und Kirchenschiff, das an den Baum des Lebens erinnern soll. Das war einer von zwei wichtigen Bäumen im Paradies, wie man in der Genesis nachlesen kann.

Dieser Lebensbaum bezieht sich auf den Stammbaum Jesu im ersten Kapitel des Matthäusevangeliums. Aus dem Kreuz sprießen Blätter, so dass es tatsächlich ein wenig aussieht wie ein Baum. Die Zahl der Blätter ist 42. In Worten: Zweiundvierzig.

Jedes Blatt an dem Baum steht für einen Menschen aus dem Stammbaum Jesu. Wie viele das sind, steht bei Matthäus im ersten Kapitel:

Von Abraham bis zu David sind vierzehn Glieder. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Glieder. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Glieder.

Mit Gliedern meint Matthäus das, was wir heute Generationen nennen. Rechnet man alle Glieder zusammen, kommt man auf die oben erwähnte Zahl.

3 x 14 = 42

Es gibt noch weitere biblische Hinweise auf die Zahl 42. Was ich an der ganzen Sache nicht verstehe: Wie konnte Douglas Adams so blind und ahnungslos sein und behaupten, er habe eine möglichst sinnlose Zahl gesucht und die 42 gefunden?

Jordanus

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Mittwoch, 23. Mai 2012
Unvernünftige Vernunft
Mittwoch, 23. Mai 2012, 00:36
"Unsere Vernunft ist also ebendas, was Paulus das Gesetz nennt - und das Gebot der Vernunft ist heilig, gerecht und gut. Aber ist sie uns gegeben, um uns weise zu machen? Ebensowenig als das Gesetz den Juden, sie gerecht zu machen, sondern uns zu überführen von dem Gegenteil, wie unvernünftig unsere Vernunft ist, und daß unsere Irrtümer durch sie zunehmen sollen, wie die Sünde durch das Gesetz zunahm. Man setze allenthalben, wo Paulus vom Gesetz redet - das Gesetz unseres Jahrhunderts und die Losung unserer Klugen und Schriftgelehrten - die Vernunft: so wird Paulus mit unseren Zeitverwandten reden; und seine Briefe werden nicht mehr einer Trompete ähnlich sein, nach deren Schall sich keiner zum Streit rüstet, weil sie unverständlich das Feldzeichen gibt..."

Johann Georg Hamann in einem Brief an J.G. Lindner vom 3. Juli 1759, in: Johann Georg Hamann: Schriften, hg. von Widmaier, S.334, Leipzig 1921.

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